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Digitales Leadership

  • Autorenbild: panui-papaho
    panui-papaho
  • 18. Dez. 2018
  • 3 Min. Lesezeit

Der Wecker – digital, die Kaffeemaschine –digital, die Musikanlage – digital, das Auto – nahezu digital, private Kommunikation – nahezu digital, Informationen aus dem Internet – digital! Und was ist mit Schule – analog oder digital? Natürlich stehe ich als Lehrer persönlich vor der Klasse, noch werde ich nicht per Videoübertragung ins Klassenzimmer projiziert. Auch die Kommunikation mit meinen Schülern läuft analog, zumindest in dem Rahmen, den das Schulgesetz mir vorgibt. Eine digitale Kommunikation via Whats App oder sozialen Netzwerken ist untersagt. Eine E-Mailkommunikation wäre noch denkbar, aber wer von meinen Schülern schreibt E-Mails? Anders sieht es bei der Unterrichtsvorbereitung aus. Hier verwende ich sowohl digitale als auch analoge Medien. Ohne PC wäre ich aufgeschmissen und auch das Internet bietet mir eine Fülle an Tools und Ideen.


Doch kann die zunehmende Digitalisierung unserer Welt auch die Rolle als Schulleitung ändern? Undenkbar wäre die Führung einer Schule ohne digitale Schulverwaltungsprogramme wie z.B. Zeugnisprogramme, digitale Stundenplanerstellungstools oder Programme, die einen bei der Erstellung von Vertretungsplänen unterstützen. Nach Prof. Mandy Schiefner-Rohs: „Schulleitung in der digital geprägten Gesellschaft“, sind „Schulleitungen dazu angehalten, sich bezüglich neuer Entwicklungen up to date zu halten und diese nach einem Einsatz in der Schule zu befragen. Dabei geht es nicht nur um die Integration digitaler Medien als Lehr-Lernmittel in den Schulalltag, sondern auch darum, digitale Medien für Führungsaufgaben zu nutzen, z.B. als Analysetools […], Aufbau einer persönlichen Lehr-Lernumgebung und professioneller Lerngemeinschaften, oder zwecks Marketing mithilfe von Social-Web-Technologien.“ (Quelle: Schiefner-Rohs, M. (2016). Schulleitung in der digital geprägten Gesellschaft. In H. Buchen & H.G.Rolff (Hrsg.), Professionswissen Schulleitung. (S. 1402-1419). Weinheim, Basel: Beltz Verlag. S.1409-1413)


Die Digitalisierung ist nicht mehr aufzuhalten, natürlich muss sich auch Schulleitungshandeln an diesen Veränderungen orientieren und sollte mitwachsen. Was wären wir für Schulen, wenn wir Inseln wären, die fernab jeder Realität, unseren Besuchern die Wirklichkeit lehren möchten, diese aber in keinster Art und Weise abbilden? Eine Schulleitung sollte eine Schulkultur entwickeln, „die den Anforderungen und den Entwicklungen digitaler Medien verstärkt Rechnung trägt. Notwendig ist damit, verschiedene Ebenen von Schulleiterhandeln zusammenzuführen und bezüglich der Auswirkungen auf digitale Medien zu reflektieren.“ (Schiefner-Rohs (2016) S.1415)


Daraus ergeben sich konkrete Aufgaben und Fragen, die in Zusammenhang mit digitalen Medien in alle Themen- und Aufgabenfelder von Schulleitung, wahrzunehmen und zu beantworten sind (vgl. Schiefner-Rohs (2016) S.1416).


  • Führung und Management – Wie kann man als Schulleitung digitale Medien zu Führungsaufgaben nutzen z.B. zur Kommunikation oder Vernetzung.

  • Personalmanagement – Wie kann eine Personalentwicklung aussehen, die sich an den Medienentwicklungen anpasst? Welche digitalen Medien kann man dafür nutzen? Kann man Fortbildungen auch in E-Portfolios dokumentieren?

  • Organisationsgestaltung – Wie sollte die Aufbauorganisation der Schule gestaltet werden? Welche rechtlichen und technischen Rahmenbedingungen sind vorgegeben? Z.B. Datenschutz, Urheber- und Jugendschutz.

  • Kommunikation und Beratung – Wie gestaltet sich medienbasierte Kommunikation in der Schule? Gibt es eine Online-Kommunikation im Kollegium? Wie und wo werden wichtige Dokumente abgelegt? Gibt es ein zentrales Verwaltungstool?

  • Qualitätsmanagement – Wie kann man digitale Medien nutzen, die Qualität von Unterricht zu verbessern bzw. zu evaluieren?


Wie an den Punkten abzulesen ist, wird sich die Rolle von Schulleitung dahingehend verändern, das neben der befürchteten Mehrarbeit und Belastung auch ein großes Potential an Entlastung entsteht. Zentrale Verwaltungstools und Kommunikationssysteme bieten eine hohe Chance der Umsetzung der verteilten Führung. Die Last der Schulleitung liegt nicht auf einer Person, sonder kann durch die gezielte Nutzung digitaler Tools auf mehrere Schultern verteilt werden. Außerdem kann ein gutes Lehn- und Arbeitsnetzwerk aufgebaut werden. „Wichtige Nachrichten können generell über RSS-Feeds […] verschickt werden, Dateien zentral auf einem Learning Management System oder einer Schul-Cloud abgelegt werden, so dass man jederzeit Zugriff darauf hat und somit die Zugänglichkeit der Materialien erleichtert wird. Damit ist es möglich, sich seinen Arbeitsalltag effektiv zu strukturieren und über aktuelle Entwicklungen und Informationen auf dem Laufenden gehalten zu werden.“ (Schiefner-Rohs (2016) S.1417)

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